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News-Beitrag

Aus der Kategorie: Allgemeine News, KBS-News, Therapie

Trommelschläge gegen Krebs

7. Dezember 2022

In Datteln trotzen acht Frauen der Taubheit in den Fingerspitzen

Eine Krebserkrankung kann zu dauerhaften Nervenschäden führen. Das Angebot eines Dattelner Vereins verspricht Linderung und Ausgleich für Betroffene.

Acht Frauen nehmen auf ihren Instrumenten Platz, dann hallen Rhythmen durch die Familienbildungsstätte in Datteln. Ihre Finger treffen die Schlagbretter von Cajons – kistenförmigen Trommeln, die aus Südamerika stammen. Der gemeinsame Abend steht unter dem Motto „Die Seele baumeln lassen“, er soll Spaß machen und die Nerven stimulieren. Denn: Die Teilnehmerinnen sind an Krebs erkrankt.

Nervenschäden durch Krebsbehandlung

Die Behandlung durch Chemo- und Strahlentherapie sowie der Tumor selbst können bei Krebspatientinnen zu Nervenschäden führen – in den Fingern stellt sich ein Taubheitsgefühl ein. Bei manchen Betroffenen bleiben die Schäden irreversibel. Durch das Trommeln können ihre Fingerspitzen jedoch kurzzeitig an Sensibilität gewinnen.

Der „Hilfe bei Frauenkrebs-Datteln e.V.“ lud deshalb zum Workshop ein. Musikpädagoge Jörn Arnold leitete den dreistündigen Kurs am Samstag (3. Dezember): Alle Teilnehmerinnen hatten selbstgebaute Cajons dabei und trommelten ohne Notenkenntnisse. Unter der Anleitung des Lehrers setzten sie zum Beispiel Wörter in Silben und Silben in Trommelschläge um.

Der gemeinnützige Verein zieht Bilanz: „Sofortige Erfolgserlebnisse waren garantiert. Alle sind von der Trommelei infiziert und möchten weitermachen.“ Der Förderverein finanzierte den Kurs vollständig. Einen Teil der Kosten trug die Stadt Datteln mit einer Spende zum Thema „ehrenamtliche Bürgerprojekte“. Der Verein schließt eine Wiederholung des Projekts nicht aus.

(Dattelner Morgenpost, 05.12.2022, Benjamin Kübart)

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