Mit Schall Tumore zerstören – Studie bestätigt Wirkung
20. April 2022
Eine spezielle nicht-invasive Schalltechnologie kann Krebszellen mechanisch abtöten und selbst wenn Tumore nur teilweise zerstört werden, eine weitere Krebsausbreitung unterbinden, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung an Mäusen. Die Methode wird im Rahmen einer laufenden klinischen Studie bereits an Menschen getestet.
Das Verfahren der Histotripsie wurde an der University of Michigan entwickelt und nutzt fokussierte Ultraschallwellen, um das Zielgewebe millimetergenau mechanisch zu zerstören. Im Rahmen der Studie #HOPE4LIVER findet die Methode mittlerweile auch in Deutschland an dem Klinikum Braunschweig und der Universitätsmedizin Magdeburg Anwendung gegen Leberkrebs.
Wirkung bei Leberkrebs untersucht
In der aktuellen Studie haben Forschende der University of Michigan und der University of Wisconsin nun an Mäusen untersucht, inwiefern auch eine teilweise Zerstörung von Leberkrebstumoren ausreicht, um die Bildung von Metastasen beziehungsweise eine Krebsausbreitung zu verhindern. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Cancers“ veröffentlicht.
„In vielen klinischen Situationen kann ein Krebstumor aus Gründen wie Größe, Lage oder Stadium der Masse nicht direkt behandelt werden“, erläutern die Forschenden in einer Pressemitteilung der University of Michigan.
Um die Wirksamkeit des Verfahrens unter nicht optimalen Bedingungen zu simulieren, wurde in der Studie nur ein Teil der Tumormasse gezielt behandelt, so dass ein lebensfähiger, intakter Tumor zurückblieb.
Die Forschenden untersuchten die Auswirkungen einer partiellen Histotripsie-Tumorablation (circa 50 bis 75 Prozent des Tumorvolumens) auf die ungezielte Tumorprogression, das Überleben, das Metastasierungsrisiko und die Immuninfiltration in einem Nagetiermodell des hepatozellulären Karzinoms (HCC; Leberkrebs).
81 % der Tumore vollständig zurückgebildet
„Selbst bei teilweiser Ablation wurde bei 81 Prozent der behandelten Ratten eine vollständige lokale Rückbildung des Tumors beobachtet, ohne dass es zu einem Wiederauftreten oder einer Metastasierung kam“, berichtet das Team von den Ergebnissen.
Im Gegensatz dazu sei bei 100 Prozent der unbehandelten Kontrolltiere eine lokale Tumorprogression und die Bildung intrahepatischer Metastasen feststellbar gewesen. Und die mit Histotripsie behandelten Tiere zeigten laut den Forschenden im Vergleich zu den Kontrolltieren statistisch signifikant bessere Überlebenswerte.
Nicht zuletzt wiesen die behandelten Tiere im Vergleich zu den Kontrolltieren eine erhöhte Immuninfiltration auf, die möglicherweise zur Rückbildung der nicht behandelten Tumorregionen beigetragen hat, erläutern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
„Selbst wenn wir nicht den gesamten Tumor angreifen, können wir den Tumor zur Rückbildung bringen und das Risiko künftiger Metastasenbildung verringern“, resümiert Studienautor Professor Zhen Xu von der University of Michigan.
Nicht-invasive mechanische Methode
Das besondere an der nicht-invasiven Schalltechnologie sei zudem, dass sie keine vergleichbaren schädlichen Nebenwirkungen wie eine Bestrahlung oder Chemotherapie mit sich bringt. Sie funktioniert im Prinzip mechanisch – mittels sogenannter Kavitation.
Die gezielten fokussierten Ultraschallimpulse erzeugen dabei im Zielgewebe Mikrobläschen, die sich schnell ausdehnen und wieder zusammenfallen (Kavitation). Diese heftigen, aber extrem lokalisierten mechanischen Spannungen töten Krebszellen ab und zerstören die Tumorstruktur, erläutern die Forschenden.
Quellen: University of Michigan: Tumors partially destroyed with sound don’t come back (veröffentlicht 18.04.2022), news.umich.edu; Tejaswi Worlikar, Man Zhang, Anutosh Ganguly, Timothy L. Hall, Jiaqi Shi, Lili Zhao, Fred T. Lee, Mishal Mendiratta-Lala, Clifford S. Cho, Zhen Xu: Impact of Histotripsy on Development of Intrahepatic Metastases in a Rodent Liver Tumor Model; in: Cancers (veröffentlicht 22.03.2022), mdpi.com
Mit Schall Tumore zerstören – Studie bestätigt Wirkung
Eine spezielle nicht-invasive Schalltechnologie kann Krebszellen mechanisch abtöten und selbst wenn Tumore nur teilweise zerstört werden, eine weitere Krebsausbreitung unterbinden, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung an Mäusen. Die Methode wird im Rahmen einer laufenden klinischen Studie bereits an Menschen getestet.
Das Verfahren der Histotripsie wurde an der University of Michigan entwickelt und nutzt fokussierte Ultraschallwellen, um das Zielgewebe millimetergenau mechanisch zu zerstören. Im Rahmen der Studie #HOPE4LIVER findet die Methode mittlerweile auch in Deutschland an dem Klinikum Braunschweig und der Universitätsmedizin Magdeburg Anwendung gegen Leberkrebs.
Wirkung bei Leberkrebs untersucht
In der aktuellen Studie haben Forschende der University of Michigan und der University of Wisconsin nun an Mäusen untersucht, inwiefern auch eine teilweise Zerstörung von Leberkrebstumoren ausreicht, um die Bildung von Metastasen beziehungsweise eine Krebsausbreitung zu verhindern. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Cancers“ veröffentlicht.
„In vielen klinischen Situationen kann ein Krebstumor aus Gründen wie Größe, Lage oder Stadium der Masse nicht direkt behandelt werden“, erläutern die Forschenden in einer Pressemitteilung der University of Michigan.
Um die Wirksamkeit des Verfahrens unter nicht optimalen Bedingungen zu simulieren, wurde in der Studie nur ein Teil der Tumormasse gezielt behandelt, so dass ein lebensfähiger, intakter Tumor zurückblieb.
Die Forschenden untersuchten die Auswirkungen einer partiellen Histotripsie-Tumorablation (circa 50 bis 75 Prozent des Tumorvolumens) auf die ungezielte Tumorprogression, das Überleben, das Metastasierungsrisiko und die Immuninfiltration in einem Nagetiermodell des hepatozellulären Karzinoms (HCC; Leberkrebs).
81 % der Tumore vollständig zurückgebildet
„Selbst bei teilweiser Ablation wurde bei 81 Prozent der behandelten Ratten eine vollständige lokale Rückbildung des Tumors beobachtet, ohne dass es zu einem Wiederauftreten oder einer Metastasierung kam“, berichtet das Team von den Ergebnissen.
Im Gegensatz dazu sei bei 100 Prozent der unbehandelten Kontrolltiere eine lokale Tumorprogression und die Bildung intrahepatischer Metastasen feststellbar gewesen. Und die mit Histotripsie behandelten Tiere zeigten laut den Forschenden im Vergleich zu den Kontrolltieren statistisch signifikant bessere Überlebenswerte.
Nicht zuletzt wiesen die behandelten Tiere im Vergleich zu den Kontrolltieren eine erhöhte Immuninfiltration auf, die möglicherweise zur Rückbildung der nicht behandelten Tumorregionen beigetragen hat, erläutern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
„Selbst wenn wir nicht den gesamten Tumor angreifen, können wir den Tumor zur Rückbildung bringen und das Risiko künftiger Metastasenbildung verringern“, resümiert Studienautor Professor Zhen Xu von der University of Michigan.
Nicht-invasive mechanische Methode
Das besondere an der nicht-invasiven Schalltechnologie sei zudem, dass sie keine vergleichbaren schädlichen Nebenwirkungen wie eine Bestrahlung oder Chemotherapie mit sich bringt. Sie funktioniert im Prinzip mechanisch – mittels sogenannter Kavitation.
Die gezielten fokussierten Ultraschallimpulse erzeugen dabei im Zielgewebe Mikrobläschen, die sich schnell ausdehnen und wieder zusammenfallen (Kavitation). Diese heftigen, aber extrem lokalisierten mechanischen Spannungen töten Krebszellen ab und zerstören die Tumorstruktur, erläutern die Forschenden.
Quellen: University of Michigan: Tumors partially destroyed with sound don’t come back (veröffentlicht 18.04.2022), news.umich.edu; Tejaswi Worlikar, Man Zhang, Anutosh Ganguly, Timothy L. Hall, Jiaqi Shi, Lili Zhao, Fred T. Lee, Mishal Mendiratta-Lala, Clifford S. Cho, Zhen Xu: Impact of Histotripsy on Development of Intrahepatic Metastases in a Rodent Liver Tumor Model; in: Cancers (veröffentlicht 22.03.2022), mdpi.com
(heilpraxisnet.de, 20.4.22, Fabian Peters )
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