Viele potentiell lebensrettende Operationen wurden verpasst
Drastische Auswirkungen der Lockdowns auf die Krebsbehandlung: Rund jede siebte Person mit Krebs erhielt keine notwendige und potenziell lebensrettende Operation. (Bild: Minerva Studio/stock.adobe.com)
Neuste Daten eines internationalen Forschungsnetzwerkes legen nahe, dass die COVID-19-Pandemie drastische Nebeneffekte auf die Versorgung von Krebs-Betroffenen hatte. Rund jede siebte Person mit Krebs scheint aufgrund der Pandemie eine potentiell lebensrettende Krebs-Operation verpasst zu haben.
Eine internationale Forschungsgruppe mit Beteiligung eines Teams des Universitätsklinikums Tübingen hat untersucht, welche Auswirkungen die Lockdowns während der Corona-Pandemie auf die Krebs-Versorgung hatten. Sie kommen zu dem Ergebnis, das rund eine von sieben Personen mit Krebs durch die pandemiebedingten Einschränkungen eine potentiell lebensrettende Krebsoperation nicht erhalten hat. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „The Lancet Oncology“ präsentiert.
Auswirkungen der Pandemie auf die Krebs-Versorgung
Rund 5.000 Medizinerinnen und Mediziner aus aller Welt waren an der Forschung beteiligt. Sie trugen Daten von über 20.000 Patientinnen und Patienten mit 15 häufigen Tumorerkrankungen zusammen. Die Daten stammen aus 466 Krankenhäusern in 61 Ländern. 90 Ärztinnen und Ärzte aus 19 Klinken in Deutschland waren an der Untersuchung beteiligt.
Die Forschenden konnten bei der Auswertung dieser Daten zeigen, dass Maßnahmen wie Lockdowns „nachweisbare Folgen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten“ hatten. Die Arbeitsgruppe betont aber auch, dass die einschränkenden Maßnahmen „unumgänglich“ waren.
Jede siebte Person mit Krebs erhielt keine notwendige OP
Die Daten belegen unter anderem, dass getroffene Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 mit Verschiebungen von geplanten Krebsoperationen verbunden waren. An Orten, wo ein vollständiger Lockdown vollzogen wurde, erfolgten Krebs-Operationen demnach im Durchschnitt mit 5,3 Monaten Verzögerung. 15 Prozent der Patientinnen und Patienten erhielt „die eigentlich notwendige Operation überhaupt nicht“, verdeutlicht die Arbeitsgruppe.
In ärmeren Ländern waren die Auswirkungen stärker
Bei geringen Einschränkungen aufgrund der Pandemie lag der Anteil der Krebs-Betroffenen, die keine notwendige Operation erhielten, hingegen bei unter einem Prozent. Die Auswirkungen waren insgesamt signifikanter in Ländern mit geringem Einkommen und mit eingeschränkter Gesundheitsinfrastruktur.
Lockdowns hemmen die medizinische Versorgung
„Die Daten zeigen sehr klar, dass Schließung von Kliniken und einschneidende Maßnahmen im Gesundheitswesen während der Pandemie weltweit nachteilige Auswirkungen auf die Schutzbedürftigsten unserer Patientinnen und Patienten hatten“, betont Professor Dr. Alfred Königsrainer. Er ist klinischer Leiter der Studie in Tübingen und Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie.
„Daher sollte die Sicherstellung von Kapazitäten für Krebsoperationen ein wichtiger Baustein der nationalen Pandemieplanung werden, um Nachteile für diese sehr gefährdeten Patientinnen und Patienten zu vermeiden“, schlägt der Professor vor.
Krebs-Experten erwarten steigende Krebs-Rate
„Es ist zu erwarten, dass die veränderte Versorgungssituation während der Pandemie, die durch Ergebnisse unserer Studie belegt ist, auch zukünftig Auswirkungen haben wird“, schätzt Dr. Markus Löffler, der zu den drei Leitern des COVIDSurg Forschungsnetzwerks in Deutschland zählt. Es könne damit gerechnet werden, dass durch Verschiebungen und verminderte Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen während der Pandemie fortgeschrittene Krebserkrankungen auch hierzulande verstärkt auftreten werden. „Für dieses Szenario sollten wir bereits jetzt Vorkehrungen treffen“, resümiert Dr. Löffler.
(heilpraxisnet.de, 29.10.21, Volker Blasek)
An dieser Stelle verweisen wir auf einen aktuellen Artikel zum Thema Krebs, die MitarbeiterInnen für bemerkenswert halten. Damit verbinden wir keine Aussage über die Verlässlichkeit, Vollständigkeit oder den Wahrheitsgehalt der Informationen.
Krebs während Pandemie
Viele potentiell lebensrettende Operationen wurden verpasst
Drastische Auswirkungen der Lockdowns auf die Krebsbehandlung: Rund jede siebte Person mit Krebs erhielt keine notwendige und potenziell lebensrettende Operation. (Bild: Minerva Studio/stock.adobe.com)
Corona-Pandemie: Jede/r siebte Krebs-Betroffene verpasste Tumor-OP
Neuste Daten eines internationalen Forschungsnetzwerkes legen nahe, dass die COVID-19-Pandemie drastische Nebeneffekte auf die Versorgung von Krebs-Betroffenen hatte. Rund jede siebte Person mit Krebs scheint aufgrund der Pandemie eine potentiell lebensrettende Krebs-Operation verpasst zu haben.
Eine internationale Forschungsgruppe mit Beteiligung eines Teams des Universitätsklinikums Tübingen hat untersucht, welche Auswirkungen die Lockdowns während der Corona-Pandemie auf die Krebs-Versorgung hatten. Sie kommen zu dem Ergebnis, das rund eine von sieben Personen mit Krebs durch die pandemiebedingten Einschränkungen eine potentiell lebensrettende Krebsoperation nicht erhalten hat. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „The Lancet Oncology“ präsentiert.
Auswirkungen der Pandemie auf die Krebs-Versorgung
Rund 5.000 Medizinerinnen und Mediziner aus aller Welt waren an der Forschung beteiligt. Sie trugen Daten von über 20.000 Patientinnen und Patienten mit 15 häufigen Tumorerkrankungen zusammen. Die Daten stammen aus 466 Krankenhäusern in 61 Ländern. 90 Ärztinnen und Ärzte aus 19 Klinken in Deutschland waren an der Untersuchung beteiligt.
Die Forschenden konnten bei der Auswertung dieser Daten zeigen, dass Maßnahmen wie Lockdowns „nachweisbare Folgen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten“ hatten. Die Arbeitsgruppe betont aber auch, dass die einschränkenden Maßnahmen „unumgänglich“ waren.
Jede siebte Person mit Krebs erhielt keine notwendige OP
Die Daten belegen unter anderem, dass getroffene Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 mit Verschiebungen von geplanten Krebsoperationen verbunden waren. An Orten, wo ein vollständiger Lockdown vollzogen wurde, erfolgten Krebs-Operationen demnach im Durchschnitt mit 5,3 Monaten Verzögerung. 15 Prozent der Patientinnen und Patienten erhielt „die eigentlich notwendige Operation überhaupt nicht“, verdeutlicht die Arbeitsgruppe.
In ärmeren Ländern waren die Auswirkungen stärker
Bei geringen Einschränkungen aufgrund der Pandemie lag der Anteil der Krebs-Betroffenen, die keine notwendige Operation erhielten, hingegen bei unter einem Prozent. Die Auswirkungen waren insgesamt signifikanter in Ländern mit geringem Einkommen und mit eingeschränkter Gesundheitsinfrastruktur.
Lockdowns hemmen die medizinische Versorgung
„Die Daten zeigen sehr klar, dass Schließung von Kliniken und einschneidende Maßnahmen im Gesundheitswesen während der Pandemie weltweit nachteilige Auswirkungen auf die Schutzbedürftigsten unserer Patientinnen und Patienten hatten“, betont Professor Dr. Alfred Königsrainer. Er ist klinischer Leiter der Studie in Tübingen und Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie.
„Daher sollte die Sicherstellung von Kapazitäten für Krebsoperationen ein wichtiger Baustein der nationalen Pandemieplanung werden, um Nachteile für diese sehr gefährdeten Patientinnen und Patienten zu vermeiden“, schlägt der Professor vor.
Krebs-Experten erwarten steigende Krebs-Rate
„Es ist zu erwarten, dass die veränderte Versorgungssituation während der Pandemie, die durch Ergebnisse unserer Studie belegt ist, auch zukünftig Auswirkungen haben wird“, schätzt Dr. Markus Löffler, der zu den drei Leitern des COVIDSurg Forschungsnetzwerks in Deutschland zählt. Es könne damit gerechnet werden, dass durch Verschiebungen und verminderte Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen während der Pandemie fortgeschrittene Krebserkrankungen auch hierzulande verstärkt auftreten werden. „Für dieses Szenario sollten wir bereits jetzt Vorkehrungen treffen“, resümiert Dr. Löffler.
(heilpraxisnet.de, 29.10.21, Volker Blasek)
An dieser Stelle verweisen wir auf einen aktuellen Artikel zum Thema Krebs, die MitarbeiterInnen für bemerkenswert halten. Damit verbinden wir keine Aussage über die Verlässlichkeit, Vollständigkeit oder den Wahrheitsgehalt der Informationen.
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